Dies ist wohl der erste und einzige Blog, den ich nicht selbst geschrieben habe. Eine ganz tolle Frau hat ihn verfasst, die bei mir zu Gast war. Gut zwei Jahre später ließ sie mir diesen wunderschönen Eintrag aus ihrem Tagebuch zukommen und er ist einfach zu berührend, um ihn nicht mit noch mehr Menschen zu teilen. Wie schön, dass sie eingewilligt hat und ihr hier ihre doch sehr intime Erzählung von unserer ersten Session und einem wunderbar erotischen Moment nachlesen könnt. Viel Spaß damit:
Das Zimmer im Jugendstil war geschmackvoll eingerichtet. Geschwungene Linien, hohe Decke, warmes Licht. An den Wänden hingen Lederriemen, Peitschen, Paddel, es roch angenehm.
Sie stand da. Ruhig, mit diesem selbstverständlichen Blick, der keine Fragen stellte. Nur eine feste Stimme: „Stell dich vor das Bett.“ Ich tat es. Und da auf dem Bett lag es: ein Tableau aus Intimität. Handfesseln aus weichem Leder, eine schwarze Augenbinde, ein kleines Fläschchen Gleitgel oder Öl. Daneben ein schmaler Vibrator, eine Feder, wie von einem exotischen Vogel. Alles bereitgelegt, wie ein Ritual.
Sie trat hinter mich, schob mir sanft die Augenbinde über den Kopf. Die Welt wurde schwarz, aber ihre Nähe war spürbar. Das leise Knacken des Leders, als sie meine Handgelenke an der oberen Bettstange befestigte. „Beine spreizen“, sagte sie, kaum hörbar, fast wie ein Hauch. Und dann: Stille. Nur ihr Atem, ihr Parfüm, ein feiner Windzug – oder war es ihr Atem an meinem Nacken? Die Feder berührte meine Haut, kaum zu spüren. Ein Spiel mit meinem Nervensystem. Immer dort, wo ich gerade nicht damit rechnete. Dann ein leiser Kuss auf meine Schulter, ein warmer Hauch an meinem Ohr.
Und plötzlich, mit rauem Lächeln: „Na, du kleines Fickstück? Du hast dich ja richtig aufgebrezelt für mich.“ Ich hatte schwarze Strapse an, einen filigranen BH mit feiner Spitze – ich hatte mich wirklich zurechtgemacht. Und ich war bereit, mich führen zu lassen.
Sie setzte sich auf das Bett, ihr Gesicht nun auf Höhe meines Unterbauchs. Ihre Hand glitt zwischen meine Beine. Ihre Finger waren ruhig, sanft, neugierig. Ich spürte, wie meine Erregung wuchs. Wie sich mein Slip langsam mit Feuchtigkeit füllte. Das ist der Moment, in dem ich oft kurz zusammenzucke. Verlegen. Weil ich denke: Wenn sie mir jetzt den Slip auszieht, zieht’s garantiert Fäden. Sie zog ihn aus. Es zog Fäden. Ich versuchte, die Beine zusammenzuziehen, doch sie bemerkte es sofort. „Beine auseinander! Was machst du denn?“ Dann, nach kurzem Schweigen, sanft: „Da ist schon ein kleiner Lusttropfen… und hier…“ Sie strich langsam zwischen meine Vulvalippen. „… da zieht sich schon ein Faden. Das ist doch ein wunderschönes Kompliment an mich, findest du nicht auch?“ Das war so süß. Sie hatte mich auf eine wunderbare Weise aufgefangen.
Sie holte einen Stuhl, setzte mich darauf und fesselte mich mit ruhiger Entschlossenheit. Oberkörper nach hinten, die Arme hinter dem Bettpfosten, Beine weit geöffnet, fixiert an die Stuhlbeine. Ich war ausgeliefert, und doch geborgen. Sie begann, mit mir zu spielen. Ihre Finger drangen ein, suchten, spürten, bewegten sich rhythmisch, fanden meinen Punkt, ließen ihn wieder los. Immer wieder brachte sie mich an den Rand, zog mich hoch, ließ mich hängen. Ich bettelte – halb ernst, halb verzweifelt – dass sie nicht aufhören solle. Natürlich tat sie es trotzdem. Genau deshalb. Zwischendurch küsste sie mich. Lange, fordernd, zärtlich. Als sie sich auf meinen Schoss setzte, ganz nah vor meinem Gesicht, flüsterte ich: „Du machst mich so an.“ Sie hielt kurz inne und sagte einfach: „Du mich auch.“ War es Teil der Inszenierung? Wahrscheinlich. Aber ich habe beschlossen, dass es echt war. Einfach, weil ich es so schöner finde. Alles war ein Flow. Eine Reise, wie sie nicht oft geschieht. Voller Schönheit, Zärtlichkeit, Vertrauen, Humor und Erregung. Von Anfang an lag etwas Stimmiges in der Luft. Eine Nähe, die sich sicher anfühlte, offen, spielerisch. Sie wusste, was sie tat und das machte es leicht, loszulassen. Mit der Zeit wuchs das Verlangen, endlich genommen zu werden. Es war kaum noch auszuhalten, dieses innere Drängen. Doch was letztlich die Schleusen öffnete, war etwas anderes: eine Ohrfeige. Plötzlich. Direkt. Zwei Mal. Nicht hart im physischen Sinn aber mit einer Wucht, die tiefer ging. Die Intensität überrollte mein Nervensystem. Und genau dann war sie da. Eine dieser seltenen Situationen, in denen jemand ganz genau spürt, wo die Grenze verläuft und was danach möglich ist. Erfahrung. Ihr Umgang mit Zeit. Das Spiel mit den Sinnen. Und – vielleicht am wichtigsten – die Komplimente. Wie viel Kraft in einem kleinen Satz liegt: Du bist so schön. Und wie sich das anfühlt, wenn es mitten im Spiel gesagt wird. Wenn sich zwei Körper begegnen und der eine dem anderen sagt: Du riechst gut. Du machst mich so an. Auch das Aussprechen war Teil der Erfahrung. Das Rauslassen. Der Satz in höchster Erregung, der nicht nur wirkt, sondern den Kick vervielfacht, weil die Reaktion folgt. Und wenn die Domina es draufhat, dann ist diese Reaktion nicht irgendeine. Sondern ein präziser Gegenzug, der alles auflädt, alles verstärkt, alles explodieren lässt. Eine reiche Erfahrung. Eine, die bleibt. Nicht, weil sie perfekt war. Sondern weil sie etwas Echtes in mir berührt hat.